Reisebericht Kroatien

Reisebericht: Kroatien 2022 – Meine erste große Solo-Reise: Bezauberne Städte, Strände, Naturwunder und Entdeckungen entlang der Adria

Lange hatte ich davon geträumt, endlich wieder zu reisen – doch die Corona-Pandemie hatte meine Pläne immer wieder auf Eis gelegt. Umso größer war die Vorfreude, als ich im Juni 2022 endlich meine erste große Reise alleine antrat. Ziel: Kroatien. Ein Land, das ich bis dahin nur von Bildern und Erzählungen kannte, und das mich am Ende tief beeindruckte.

Ich wollte nicht einfach nur Urlaub machen – ich wollte erleben, entdecken, eintauchen. Und genau das habe ich getan. Von geschichtsträchtigen Städten über traumhafte Küsten bis hin zu abenteuerlichen Momenten – diese Reise hat nicht nur meinen Entdeckergeist geweckt, sondern auch meine Lust auf mehr: mehr Reisen, mehr Erlebnisse, mehr Welt.

Meine Reise begann am 15. Juni 2022 mit einem günstigen Ryanair-Flug von Bremen nach Zadar. Ich entschied mich für Bremen als Abflugort, da ich die Tage davor in Hamburg verbrachte, um die Hansestadt zu erkunden und ein Rammstein-Konzert zu besuchen – ein energiegeladener Auftakt zu einer unvergesslichen Reise.

Zadar – Altstadtflair und Nachtleben

Gegen 11 Uhr landete ich in Zadar und nutzte den restlichen Tag, um die charmante Altstadt zu entdecken. Die historische Altstadt liegt auf einer Halbinsel und ist geprägt von römischen Ruinen, venezianischer Architektur und einer lebhaften Promenade. Besonders beeindruckend war die Meeresorgel, ein architektonisches Klangkunstwerk, das durch die Bewegung der Wellen Musik erzeugt. Am Abend stürzte ich mich ins Nachtleben und besuchte eine der lokalen Diskos.

Plitvicer Seen – Natur pur und türkisfarbene Wunder

Am nächsten Morgen fuhr ich mit dem Bus – gebucht über „GetByBus“ – zu den Plitvicer Seen, einem der schönsten Nationalparks Europas. Die Seenlandschaft besticht durch ihre terrassenförmig angeordneten, türkisfarbenen Gewässer, verbunden durch Wasserfälle und von üppigem Grün umgeben. Dank meines frühen Besuchs vor Beginn der Hauptsaison war der Park nicht überfüllt, was die Wanderungen besonders angenehm machte. Am späten Nachmittag ging es zurück nach Zadar – erschöpft, aber glücklich.

Pula – Römische Geschichte trifft Adriaküste

Früh am nächsten Tag brachte mich der Bus auf einer 7,5-stündigen, aber wunderschönen Küstenfahrt über Karlobag, Senj und Rijeka nach Pula. Nach dem Einchecken in meine Ferienwohnung unternahm ich eine erste Erkundung der Altstadt. Die römische Vergangenheit ist hier allgegenwärtig: Das beeindruckende Amphitheater, der Augustustempel und das gut erhaltene Stadttor „Porta Gemina“ sind nur einige der Highlights.

Rovinj – Postkartenidylle an der Westküste Istriens

Am Samstag ging es weiter nach Rovinj – ein bezauberndes Küstenstädtchen mit malerischen Gassen, farbenfrohen Häusern und einer Altstadt, die sich auf einer kleinen Halbinsel erhebt. Ich schlenderte durch die engen, gepflasterten Gassen, genoss den Ausblick von der Kirche der Heiligen Euphemia und entspannte später an der Lone Bay – einer traumhaft gelegenen Badebucht mit Blick auf die Altstadt.

Zurück in Pula war ich etwas enttäuscht vom Nachtleben, das im Vergleich zu Zadar eher ruhig war. Nach einem abendlichen Spaziergang kehrte ich früh in meine Unterkunft zurück.

Kap Kamenjak, Medulin & Zlatne stijene – Radabenteuer und Badeparadiese

Am Sonntag lieh ich mir ein Fahrrad aus und machte mich auf den Weg zum Kap Kamenjak, dem südlichsten Punkt Istriens. Das Naturreservat ist geprägt von wildromantischen Küsten, türkisblauem Wasser und versteckten Buchten – perfekt zum Schwimmen und Entspannen. Der Weg dorthin führte über staubige, teils abenteuerliche Schotterstraßen.

Später fuhr ich weiter nach Medulin und dem dortigen Strand-Park Barthl – ein familienfreundlicher Badeort mit flachem Wasser, Cafés und Freizeitmöglichkeiten. Ein spannender Teil der Strecke war die Überquerung der „Most Trockenmauer“, einer schmalen, historischen Steinbrücke – ein echtes Abenteuer auf dem Rad!

Auf dem Rückweg nach Pula nutzte ich die Gelegenheit, mehrere Strände rund um Zlatne stijene zu besuchen – perfekte Spots, um den Tag ausklingen zu lassen.

Zagreb – Urbaner Charme mit historischem Flair

Montags stand die Busfahrt nach Zagreb auf dem Plan – ca. 230 km in etwa drei Stunden. Die kroatische Hauptstadt überraschte mich mit ihrer Vielfalt: Ich besuchte den Ban-Jelačić-Platz, den imposanten Zagreber Dom, den Lotrščak-Turm mit der täglichen Kanonenschuss-Tradition und das charmante Oberstadtviertel Gradec. Abends stieß ich zufällig auf eine Open-Air-Veranstaltung mit Blick auf den Dom – ein echtes Highlight! Besonders gefallen hat mir auch die Tkalčićeva-Straße, eine belebte Flaniermeile mit zahlreichen Bars und Cafés.

Tagesausflug nach Ljubljana – Sloweniens grüne Hauptstadt

Am nächsten Tag unternahm ich einen Tagesausflug nach Ljubljana. Die slowenische Hauptstadt hat einen ganz eigenen Charme mit ihrer autofreien Altstadt, der malerischen Ljubljanica und dem Wahrzeichen der Stadt – der Burg Ljubljana. Auch das studentische Flair und die vielen Straßencafés machten den Besuch sehr angenehm.

Dubrovnik – Perle der Adria und unvergessliches Finale

Nach einer Nachtbusfahrt mit zweimaliger EU-Außengrenzüberquerung erreichte ich Dubrovnik – mein persönliches Highlight. Meine Unterkunft lag hoch oben an der Straße Majkovska, was bedeutete: unzählige Treppen, aber auch ein traumhafter Ausblick über die Bucht.

Ich wanderte auf den Mount Srđ und genoss den berühmten Panoramablick auf die Altstadt – ein Anblick, der sich tief ins Gedächtnis einprägt. Später schlenderte ich durch die historische Altstadt mit ihren mächtigen Stadtmauern, barocken Gebäuden und labyrinthartigen Gassen.

Dabei begab ich mich auch auf eine „Game of Thrones“-Tour – denn Dubrovnik diente in der Erfolgsserie als Kulisse für Königsmund (King’s Landing), die Hauptstadt der Sieben Königslande. Die epische Fantasy-Serie aus dem Hause HBO hat der Stadt weltweit enorme Aufmerksamkeit beschert, und ihre Spuren sind in der Altstadt allgegenwärtig. Viele Szenen wurden direkt an markanten Orten wie der Stadtmauer, der Festung Lovrijenac oder den schmalen Treppen Gasse für Gasse gedreht. In unzähligen Souvenirshops, geführten Touren und sogar eigens eingerichteten Fotoecken wird der GoT-Hype spürbar – ein spannender Kontrast zur sonst so historischen Kulisse.

Auch der Stadtteil Babin Kuk auf der Halbinsel Lapad lohnte sich: ruhiger, grüner und moderner, mit vielen schönen Wegen und versteckten Buchten.

Doch nicht alles verlief so entspannt: Am Abend kam ich in eine brenzlige Situation. Beim Ausweichen eines Autos auf einem schmalen Weg entlang der Straße Šetalište Nika i Meda Pucića musste ich über einer flachen Begrenzungsmauer springen – nur einen Schritt von einem etwa zehn Meter tiefen Abgrund entfernt. Ein Schreckmoment, der mir eindringlich vor Augen führte, wie riskant der Fußgängerverkehr in manchen Teilen Kroatiens sein kann – vor allem auf schlecht beleuchteten Wegen ohne Absicherung. Auch die Straße auf der meine Unterkunft lag, empfand ich als äußerst gefährlich.

Mostar & Kravica – Kultur und Natur in Bosnien und Herzegowina

Von Dubrovnik aus führte mich ein Tagesausflug nach Mostar und zu den Kravica-Wasserfällen. Die berühmte Brücke von Mostar, die Stari Most, ist ein Symbol für Versöhnung und beeindruckt durch ihre Architektur. Die Altstadt ist reich an orientalisch-balkanischem Flair. Die Kravica-Wasserfälle boten eine willkommene Abkühlung – hier darf man sogar schwimmen, umgeben von Natur pur.

Abends kehrte ich nach Dubrovnik zurück und besuchte den Culture Club Revelin – ein Club in den alten Stadtmauern. Die einzigartige Atmosphäre, kombiniert mit modernen Beats, war ein würdiger Abschluss eines erlebnisreichen Tages. Nachts um 3 Uhr spazierte ich durch die menschenleere, wunderschön beleuchtete Altstadt – ein unvergesslicher Moment.

Strandhopping in Dubrovnik

Ein entspannter Strandtag stand ebenfalls auf dem Programm: Ich verbrachte einige Stunden an den Stränder von der Bucht von Lapad, in Dubrovnik. Dort ließ ich die Seele baumeln, genoss das klare Wasser und beobachtete das bunte Treiben. Der perfekte Kontrast zu den bisherigen Kultur- und Aktivtagen.

Das Beach-Hopping-Abenteuer rund um Dubrovnik startete ich am Copacabana Beach auf der Halbinsel Babin Kuk – mit seinem flach abfallenden Kiesstrand ideal zum Schwimmen und Relaxen. Danach besuchte ich den nahegelegenen Sunset Beach, ebenfalls in Babin Kuk gelegen, der seinem Namen alle Ehre machte – vor allem in den Abendstunden, wenn sich die Sonne spektakulär im Meer spiegelt.

Zum Abschluss ging es noch an den berühmten Banje Beach, der wohl bekannteste Stadtstrand Dubrovniks. Hier bot sich mir ein beeindruckender Blick auf die Altstadt und die vorgelagerte Insel Lokrum – ein perfekter Ort, um den Tag mit einem Drink in der Hand ausklingen zu lassen.

Rückfahrt nach Zadar – Eine lange, aber eindrucksvolle Busreise

Nach den intensiven Tagen in Dubrovnik machte ich mich auf den Rückweg nach Zadar – rund 350 Kilometer entlang der kroatischen Küste. Die Busfahrt dauerte etwa neun Stunden, führte mich aber durch beeindruckende Landschaften: zerklüftete Küstenabschnitte, kleine Fischerorte, glitzerndes Meer und grüne Hügel wechselten sich ab. Auch wenn die Fahrt lang war, bot sie eine letzte Gelegenheit, die landschaftliche Schönheit Kroatiens in aller Ruhe auf sich wirken zu lassen. In Zadar angekommen, nahm ich mir nochmals Zeit um durch die Altstadt zu schlendern und die Klänge der Meeresorgel zu lauschen und ließ die vielen Eindrücke der Reise Revue passieren. Am späten Abend tauchte ich nochmals in das lebendige Nachtleben der Stadt ein.

Letzte Tage – Krka-Nationalpark und Abschied von Kroatien

Der vorletzte Tag war dem Krka-Nationalpark gewidmet. Berühmt für seine beeindruckenden Wasserfälle und Holzstege, ist der Park ein Paradies für Naturfreunde. Besonders schön: Einige der Wasserfälle kann man aus nächster Nähe bestaunen – perfekt für Fotos und zum Verweilen.

Doch ab diesem Montag begann die Hauptsaison – spürbar an den gestiegenen Übernachtungspreisen und den vielen Touristen an den bekannten Spots wie der Meeresorgel in Zadar. Mein Rückflug war am Dienstag früh um 8 Uhr, daher verbrachte ich die Nacht am Flughafen, da keine frühen Busse dorthin fuhren.

Fazit

Kroatien ist ein unglaublich vielseitiges Reiseland, das in kurzer Zeit viel zu bieten hat – von historischen Städten über traumhafte Strände bis hin zu einzigartiger Natur. Auch als Alleinreisender ließ sich das Land dank der gut ausgebauten Busverbindungen unkompliziert bereisen.

Zwar war meine Reise stellenweise anstrengend, aber sie hat sich absolut gelohnt. Rückblickend hätte ich mir noch 7–10 Tage mehr gewünscht – zum Entspannen und um weitere Highlights wie Rijeka, Poreč, Motovun, Primošten, Split, Trogir, den Naturpark Biokovo mit dem Skywalk, Hvar, Brač oder Krk entdecken zu können.

Kroatien, ich komme wieder – vielleicht das nächste Mal mit Fokus auf Inselhopping!